Gruseln im Schloss

Zwei weltberühmte Klassiker des expressionistischen Stummfilms sind im Stadtschloss Biedenkopf auf der Leinwand zu sehen – Open Air und am Klavier begleitet von Silvia Salzbauer und Paul Graham Brown! Nicht nur passionierte Filmliebhaber sollten sich dieses Event nicht entgehen lassen.

Am Donnerstag und Samstag wird der berühmteste Vampir der Filmgeschichte auf die Zuschauer losgelassen. Friedrich W. Murnaus Film Nosferatu – eine Symphonie des Grauens aus dem Jahr 1921, eines der wichtigsten Werke des Kinos der Weimarer Republik, war der erste Horror-Langfilm überhaupt und eine unauthorisierte Adaption des Buches Dracula von Bram Stoker. Thomas Hutter, Sekretär eines Maklers in Wisborg, wird nach Transsylvanien zum Grafen Orlok (Max Schreck) geschickt, der ein verlassenes Haus in Wisborg beziehen will. Bevor der Makler das Schloss erreicht, bemerkt er, dass die Einwohner des Ortes sich fürchten. Sie stecken ihm ein Buch über Vampire zu, was ihn zunächst eher amüsiert. Als Graf Orlok, ein düsterer, eingefallener Mann, ein Foto von Hutters Frau Ellen sieht, ist er sofort angetan von deren Schönheit und unterschreibt den Vertrag für das alte Haus. Doch in dieser Nacht erkennt Hutter, was er getan hat: Er hat das Grauen einen Vertrag unterschreiben lassen …

Am Freitag ist Szenenwechsel: In Robert Wienes Meisterwerk Das Cabinet des Dr. Caligari aus dem Jahr 1919 lässt der Hypnotiseur und Schausteller Dr. Caligari (Werner Krauß) durch sein schlafwandelndes Medium Cesare (Conrad Veidt) mehrere Menschen töten. Cesare wird schließlich entlarvt als Insasse einer Irrenanstalt … wo den Zuschauer eine böse Überraschung erwartet. Der Film über Normalität und Wahnsinn, Autorität, Macht, Tyrannei, Despotismus und Massenbeeinflussung beschäftigt seit seiner Entstehung Filmtheoretiker, Filmhistoriker und Kunsthistoriker ebenso wie Psychologen, Psychoanalytiker und Soziologen.

Tickets für alle Vorstellungen kann man online hier erwerben.