Das Ikonenmuseum im Schenkbarschen Haus Museum Biedenkopf zeigt in diesem Jahr aus bekannt aktuellem Anlass betont Ikonen aus der Ukraine und weist damit auf die kulturellen Unterschiede zwischen den Ikonen Russlands und der Ukraine hin.
Auch in Kunstwerken wie Ikonen schlägt sich in teils überraschender Weise Geschichte wider. So kennt die Ukraine aufgrund ihrer kirchlichen und staatlichen Spaltung zwischen Russland und dem Westen Europas z.B. in der Union von Brest 1596, die die Trennung zwischen Unierten und Orthodoxen Kirchen besiegelte, eine eigenständige Entwicklung auch in der religiösen Kunst der Ikonen. Das Ikonenmuseum zeigt Beispiele aus seiner Sammlung, die diesen von Russland unabhängigen Sonderweg einer eigenständig ukrainischen Kultur eindrucksvoll belegen.
Wer das Museum nicht besuchen kann, diese Informationen aber in den gegenwärtigen Diskussionen über die kulturelle Situation zwischen Russland und der Ukraine nutzen möchte, findet sie auch im Museumsführer „Ikonen, Fachwerk, altes Obst“ ab Seite 114.
Ein Besuch der Ausstellung ist nach Voranmeldung nach den geltenden 2G-Regeln für Gruppen bis 5 Personen möglich. Eine Testmöglichkeit im Museum besteht nicht.
UPDATE vom 8. März 2022: Aufgrund mehrere Nachfragen von Besuchern der Ikonenausstellung mit Schwerpunkt auf ukrainischen Ikonen im Schenkbarschen Haus Museum Biedenkopf weist Veranstalter Christoph Kaiser darauf hin, dass selbstverständlich auch die russischen Ikonen weiterhin gezeigt und erläutert werden. Es geht bei dieser Ausstellung ausdrücklich nicht um eine Herabwürdigung der russischen Kultur, sondern um eine Gleichbewertung der ukrainischen.