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Hänsel und Gretel
Fotos: Katharina Zürcher
Märchenspiel in drei Bildern (Akten), Musik von Engelbert Humperdinck
“Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald” – diese Volkslied-Vertonung des Grimmschen Märchens kennt wohl jeder. Dem Komponisten Engelbert Humperdinck ist Ende des 19. Jahrhunderts der Geniestreich gelungen, die Geschichte als abendfüllende Oper zu erzählen: mit einem riesigen spätromantischen Orchester und schwelgerischen Melodien.
Das Stück wurde 1893 in Weimar uraufgeführt und trat einen weltweiten Siegeszug an. Dieser führte auch nach Eckelshausen, wo das Marionettentheater Schartenhof 2012 mit Hänsel und Gretel unter der Regie von Prof. Max Wichtl und seiner Frau Dr. Traudl Wichtl Premiere feierte.
Nach intensiven Proben freut sich das Ensemble, das in dieser Besetzung schon seit 26 Jahren die Fäden in der Hand hält, zur Wiederaufnahme nun ganz besonders auf Hänsel und Gretel. “Es ist eine der schönsten Inszenierungen, die wir im Repertoire haben”, schwärmt Puppenspielerin Mareile Zürcher. “So wie die Oper durchkomponiert ist, also ohne einzelne Arien, läuft auch das Bühnengeschehen durch. Die Musik wird nur zur Pause gestoppt, alle Szenenwechsel und Umbauten passieren fließend durch den Einsatz unserer Drehbühne.”
Evelyn Bamberger, Susanne Brunner, Alexander Fahima, Gaiane Leiser-Bdoian, Andreas Schubert und Mareile Zürcher führen nicht nur die liebe- und charaktervoll gestalteten Marionetten von Annemarie Gottfried mit musikalischem Gespür und körperlichem Einsatz. Sie sind auch für alles andere verantwortlich: Ton, Licht, Effekte, Umbauten, Requisiten und Vorhänge.
Gerade ein Stück wie Hänsel und Gretel lebt davon, dass die jeweiligen Stimmungen glaubhaft gemacht werden: der gespenstische Wald (in dem sogar Schwarzlicht und Nebelmaschine zum Einsatz kommen), der Auftritt der 14 Engel, das verlockende Knusperhäuschen oder der bedrohliche Zauberofen. Das atmosphärische und klug konzipierte Bühnenbild stammt von Heinz Zürcher. Wie die Geschichte ausgeht, weiß jedes Kind. Sie mit einzigartig schönen Marionetten aufgeführt zu sehen, untermalt von der Musik Humperdincks in einer legendären Aufnahme, ist dennoch ein märchenhaftes Erlebnis.
Wer im kleinsten Opernhaus Hessens im Schartenhof Eckelshausen dabei sein möchte, sollte sich früh Karten sichern, denn die Sitzplätze sind begrenzt. Dafür ist das Publikum immer nah am Geschehen und kann auch den vielen Details der Inszenierung folgen. Karten für die Vorstellungen können per email an info@eckelshausener-musiktage.de oder unter der Telefonnummer 06461 / 701 9724 täglich zwischen 14 und 18 Uhr bestellt werden.
Erwachsene zahlen 25 Euro, Schüler und Studenten 12 Euro.
Weitere Informationen gibt es auf den Webseiten des Schartenhofs.