Redewendungen werden entschlüsselt

Sonderausstellung lockt ins Schloss Biedenkopf

Marburg-Biedenkopf – Schwein gehabt: Die aktuelle Sonderausstellung im Hinterlandmuseum klärt über Ursprünge und Hintergründe von Redewendungen auf. Aussagen wie zum Beispiel „Ich verstehe nur Bahnhof“ werden erklärt. Auch 42 Gegenstände, auf die Redewendungen zurückzuführen sind, werden gezeigt.

Schief gewickelt sein, in Harnisch bringen, auf die hohe Kante legen oder das Heft in der Hand haben – zumeist stammen die Redewendungen aus dem Alltagsleben, aus der Welt von Handwerk und Beruf. Andere gehen auf das mittelalterliche Turnierwesen zurück, haben ihren Ursprung im Gerichtswesen oder bilden die Lebenswirklichkeit der ländlichen Bevölkerung ab. Nicht wenige beziehen sich auf die Bibel in der Übersetzung von Martin Luther.

Das sprechende, einprägsame Bild, das Redewendungen vermitteln, ist häufig mit einem konkreten Gegenstand verbunden. Viele davon sind aus dem Gebrauch verschwunden und zu Zeugnissen früherer Zeiten und Kulturphänomene geworden. 42 Objekte, von wenigen Leihgaben abgesehen aus dem Museumsbestand, machen in der Ausstellung diesen Wirklichkeitsbezug der Redewendungen anschaulich und stellen vielfach einen Bezug zum Hinterland und seiner Lebenswelt her.

Die Ausstellung ist von Dienstag, 1. April bis Sonntag, 6. Juli 2025 zu sehen. Geöffnet ist das Hinterlandmuseum im kreiseigenen Schloss in Biedenkopf von Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen jeweils von 10 bis 18 Uhr, montags ist das Haus geschlossen. Der Eintritt kostet für Erwachsene 4 Euro, für Kinder von vier bis 14 Jahren 2,50 Euro – aber das Geld muss nicht auf die Goldwaage gelegt werden.

Bild: Hinterlandmuseum

Schenkbarsches Haus Museum 2025

Das Schenkbarsches Haus Museum Biedenkopf kann ab dem 22. April 2025 wieder nach Terminabsprache unter mail@kaiser-kalligraphie.de besucht werden. Neben den spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Räumen, dem romanischen Keller mit seiner sehr speziellen Geschichte als Keller eines Amts- und Gerichtshauses und Überrest eines alten Burgmannensitzes, zeigt das Museum in diesem Jahr im Ikonenmuseum noch einmal die Ausstellung mit Vielfelderikonen und wie sie zu lesen sind. Die diesjährige Sonderausstellung zeigt diesmal unter dem Motto Stoff | Macht | Religion

Bilder: Christoph Kaiser

textile Besonderheiten aus den Sammlungen des Museums, die bisher nicht oder kaum öffentlich zu sehen waren.

Sowohl im Bereich der politischen wie auch der religiösen Macht spielen Textilien weltweit eine besondere Rolle, um Macht anschaulich ins Leben zu tragen. Die Sammlung des Schenkbarschen Haus Museums umfasst einige schöne moderne Beispiele aus aller Welt, wie textile Malereien indischer Epen aus Indien und Java, orthodoxe Ikonenoklade aus Stoff und verschiedene Stickereien und Seidenmalereien auf Kleidungsstücken aus China und Japan. Dazu werden Statuen gezeigt, die die Verwendung der machtvollen Textilien bewusst in Szene setzen.

Am 16. April geht die Lesung der gesamten Lutherbibel in ihr zweites Jahr. Sie wird noch etwa bis Anfang 2026 andauern. Zur Zeit werden die Weisheitsbücher gelesen, die Luther den Apokryphen zuordnete, bevor die kanonischen Prophetenbücher das Alte Testament beschließen. Zuhörer sind weiterhin jeden Mittwoch ab 19 Uhr für eine Stunde im Ikonenmusuem des Schenkbarschen Hauses herzlich willkommen; die bisherigen Lesungen sind auf youtube auf dem Schenkbar Kulturkanal Biedenkopf weiterhin abrufbar. Man braucht dafür nur etwas Zeit, bisher finden sich dort fast 50 Lesungen von jeweils etwa einer Stunde Länge.

Hinterlandmuseum muss vorübergehend schließen

Grund ist der Ausfall der Brandmeldeanlage durch einen Blitzeinschlag

Nach einem Blitzeinschlag im Schloss Biedenkopf am Donnerstag, 27. Juni 2024, muss das Hinterlandmuseum im Schloss Biedenkopf vorübergehend geschlossen werden.

UPDATE: Das Museum ist ab Samstag, 6. Juli wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten besuchen: dienstags bis sonntags sowie an Feiertagen jeweils von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene 2,50 Euro, für Kinder bis 14 Jahre 1,30 Euro.

Durch den Blitzeinschlag ist die Brandmeldeanlage ausgefallen, ohne die aus Sicherheits- und versicherungsrechtlichen Gründen kein Museumsbesuch erlaubt werden kann. Führungen können in dieser Zeit ebenfalls nicht stattfinden.

Die Schließung kann nach derzeitigem Stand bis voraussichtlich 12. Juli andauern. Sobald der Besuch des Museums wieder möglich ist, wird der Landkreis darüber informieren.

Bild: pixabay/joe

50 Jahre Internationales Folklore-Festival Marburg-Biedenkopf

vom 20. bis 24. Juni 2024

Im Herbst 1973 hat der damalige Landrat des Kreises Marburg, Dr. Burkhard Vilmar, die Herren Karl Kesper (Betziesdorf), Fritz Lenz (Cölbe) und Hartmut Reiße (Cölbe) angesprochen anlässlich der Gründung des Landkreises Marburg-Biedenkopf zum 01.07.1974 ein internationales Folklore-Festival im dann neuen Landkreis durchzuführen.

Nach der Zusage der Angesprochenen fanden sich schnell Trachtengruppen aus dem Kreis bereit, die Idee mit umzusetzen. Dazu gehörten die Trachtengruppen aus Biedenkopf, Gladenbach, Wohra, Cölbe und Betziesdorf. Unter der Schirmherrschaft des damaligen staatsbeauftragten Landrats Dr. Burkhard Vilmar fand dann das erste Festival vom 21. bis 28.08.1974 statt, an dem Gruppen aus Polen, Rumänien, Frankreich, Österreich und dem damaligen Jugoslawien teilnehmen.

Es folgte dann 1976 ein weiteres Festival, an dem dann bereits weitere Trachtengruppen aus dem Landkreis teilnahmen: Ginseldorf, Stausebach, Hassenhausen, Erfurtshausen, Wehrda und Oberrosphe.

Da die drei Gründer nicht die Verantwortung für die immer größer werdende Veranstaltung übernehmen konnten, wurde 1979 der Verein Arbeitskreis Internationales Folklore-Festival Marburg Biedenkopf e.V. gegründet, dessen Vorsitzender bis heute Hartmut Reiße, einer der drei „Gründungsväter“ ist.

In unregelmäßigen Abständen (Zwei- oder Drei-Jahres-Rhythmen) finden bis heute Festivals statt, an denen bis heute insgesamt ca. 3.000 junge Menschen aus vielen Ländern Europas und dem Landkreis Marburg-Biedenkopf teilgenommen haben.

Im Mittelpunkt der Festivals stehen nicht nur die öffentlichen Veranstaltungen in den Städten und Gemeinden des Landkreises, sondern besonders die persönlichen Gespräche und der Austausch zwischen ausländischen Gästen und den Einheimischen. Die Trachtengruppen aus dem Landkreis haben damit einen wichtigen Beitrag zur Verständigung unter den Völkern Europas geleistet und leisten dies immer noch. Bei zahlreichen Gegenbesuchen waren die heimischen Gruppen gute Botschafter des Landkreises und unseres Landes.

In einem gemeinsamen Gespräch haben sich der Landrat des Landkreises Marburg-Biedenkopf, der Vorsitzende des Bezirks Mitte der Hessischen Vereinigung für Tanz- und Trachtenpflege sowie der AKIFF-Vorsitzende verständigt, das 50-jährige Bestehen des Landkreises und des Festivals in enger Kooperation durchzuführen.

Es wurde abgestimmt, dass die drei großen Veranstaltungen an folgenden Plätzen stattfinden:

21.06.2024, 19:00 Uhr, Biedenkopf Schlosshof

22.06.2024, 15:00 Uhr, Kirchhain, Marktplatz und

23.06.2024, 15:00 Uhr, Marburg, Lutherischer Pfarrhof

Zugesagt haben Trachtengruppen aus Polen, Tschechien und Deutschland.

Gestartet wird das Festival am 21.06.2024, um 11:00 Uhr, mit einem Empfang der Organisatoren und der Gruppenleiter durch den Landrat in der Kreisverwaltung in Marburg.

Foto: Wikipedia/commonfree

Das Hinterlandmuseum „mit Freude entdecken“

Museum im Schloss Biedenkopf macht beim Internationalen Museumstag mit / Besuch am Aktionstag kostenlos möglich

Der Internationale Museumstag mit dem Motto „Museen mit Freude entdecken“ fällt in diesem Jahr auf den Pfingstsonntag, also den 19. Mai 2024. Auch das Hinterlandmuseum im kreiseigenen Schloss Biedenkopf macht wieder beim Aktionstag mit und hat ein besonderes Angebot für die Besucherinnern und Besucher.

So gibt es in der aktuellen Sonderausstellung „Erstaunlich vielfältig!“ Exponate aus 33 weiteren Museen und Schausammlungen aus dem Landkreis zu entdecken. Dabei reicht das Themenspektrum von Kunst und Handwerk über Trachten und Brauchtum bis hin zu Geschichte, Religion, Natur und Technik. Diese Vielfalt erlebbar zu machen ist Ziel der Ausstellung. Sie soll zugleich neugierig machen, die beteiligten Museen und Sammlungen vor Ort zu besuchen. Besonders die kleineren Einrichtungen sind vielen Menschen oft nicht bekannt. Die Sonderausstellung ist Teil des Jubiläums zum 50-jährigen Bestehen des Landkreises Marburg Biedenkopf.

Dem Motto des Museumstages entsprechend sind die Führungen durch das Museum an diesem Sonntag ein wenig ungewöhnlicher als beim üblichen Rundgang: „Aufpassen, knobeln und entdecken“ heißt es bei der Führung für Jung und Alt durch die Dauer- und die Sonderausstellung. Historische Fakten kombiniert mit Rätseln eröffnen neue Wege des Entdeckens. Die Führungen beginnen um 11 und 14 Uhr, die Teilnahme daran ist kostenlos. Eine Anmeldung dafür ist nicht notwendig. Aber auch ganz individuell lässt sich das Museum am Sonntag mit einer Fragenrallye erkunden und mit Freude neu entdecken.

Auch der Museumsbesuch selbst ist am Aktionstag kostenlos. Das Hinterlandmuseum ist an Pfingstsonntag sowie Pfingstmontag von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen sind unter der Telefonnummer 06461 92-4651 oder per Mail hinterlandmuseum@marburg-biedenkopf.de verfügbar.

Schenkbarsches Haus Biedenkopf – Jahresprogramm 2024

Das Schenkbarsche Haus Biedenkopf bietet auch in diesem Jahr ein kleines Programm aus Ausstellungen, Lesungen und einem Theaterstück des Schenkbarschen Hoftheaters.

Neben seiner grundsätzlichen Ausstellung der Innenräume aus der frühen Neuzeit zeigt das Schenkbarsche Haus in seiner Ikonenabteilung eine Ausstellung zum Thema: „Kann das sein? – Kultureller Austausch oder kulturelle Aneignung?“ mit ungewöhnlichen Ikonen und weiteren Exponaten z. B. aus Japan, die den in der Regel beiderseits befruchtenden Kontakt von Kulturen über heute oft vorschnell propagierte Grenzen hinweg aufzeigen möchte. Die Ausstellung ist ab dem 2. April nach Voranmeldung zu besichtigen, sie endet am 31. Oktober.

Aufgrund mehrfacher Nachfragen nach der Wiederholung eines Projektes (das vom Juli 2018 bis Juli 2019 dauerte), wird eine sehr spezielle frühere Lesereihe nochmals durchgeführt. Ab dem 17. April, immer mittwochs von 19 bis 20 Uhr, liest Christoph Kaiser im Raum des Ikonenmuseums im Schenkbarschen Haus zum zweiten Mal die gesamte Bibel in der Übersetzung Dr. Martin Luthers vor.

Auch dieses Mal wird es möglich sein, Fragen zur Bibel zu stellen, z.B. auch, warum wieder die Lutherbibel gewählt wurde. Begleitend dazu wird eine kleine Bibelausstellung mit Bibeln verschiedener Zeiten und Länder gezeigt werden, unter anderem mit Bibeln in Schottisch-Gälisch, die 2023 dem Schenkbarschen Haus Museum von einem Museum auf den Hebriden gestiftet wurden. Die gesamte Lesung wird diesmal deutlich über ein Jahr in Anspruch nehmen. Da der Raum begrenzt ist, ist jeweils eine Anmeldung notwendig.

Foto: wikimedia

Im Herbst ist eine Aufführung des schwarzhumorigen Kriminalstückes „Unheilvolle Wolken über dem Moor der unerhörten Liebesseufzer bei Schloss Tolleymure T’you – Miss Merwel und Monsieur Purée“ von Christoph Kaiser durch das Schenkbarsche Hoftheater geplant. Das Stück versteht sich als augenzwinkernde Hommage an die Helden der Kriminalromane von Agatha Christie und beruht auf dem während Corona verfilmten Stück „Schloss Breidenrössl am Perftalsee“, das bei Youtube auf dem „Schenkbar Kulturkanal Biedenkopf“ angesehen werden kann.

Am Sonntag dem 5. Mai sind alle Interessierten eingeladen zur ersten Sackpfeifenlyrik des Jahres. Ab 15 Uhr werden beim Spaziergang ab dem Parkplatz auf der Sackpfeife durch die umliegenden Wälder wieder alle, die wollen, sich gegenseitig Gedichte und Texte vortragen, diesmal zum Thema „Freude“. Alle sind herzlich eingeladen, ihre Lieblingsgedichte und kurzen Texte, die auch nur entfernt zum Thema passen könnten, mitzubringen und zur gegenseitigen Freude beizusteuern.

Im Laufe des Jahres ist auch eine Wiederholung des Suppenhocks aus dem letzten Jahr, eine Kerzenführung durch das Museum sowie weitere Lesungen aus Büchern aus dem Schenkbarschen Haus vorgesehen. Die Termine dazu werden rechtzeitig bekannt gegeben werden.

Theateraufführung am 21.01. entfällt

Wegen Erkrankungs- und leider auch Trauerfällen muss die Aufführung des Stückes 1631 – Der Tod der Biedenköpfer Hexe Henrich Sangen durch das Schenckbarsche Hoftheater leider entfallen. Das Ensemble hofft, sie im kommenden Frühjahr nachholen zu können.

Foto: Sandra Eckel